Woody Allen ist ein ungeduldiger Regisseur.
Der exzentrische Filmemacher (‚Match Point‘) und Schauspieler (‚Alle sagen: I love you‘) gesteht, dass er beim Drehen keine Zeit verlieren will und die Dinge am Set gerne vorantreibt.
„Wenn man sich Leute anschaut, die nicht faul sind, wie zum Beispiel Steven Spielberg, dann weiß man, dass sie richtig hart arbeiten“, führt der stolze Hornbrillenträger aus. „Sie fahren zu einer Location, leben ein Jahr lang in der Wüste oder in irgend einem gottverdammten Land und dann machen sie einen Film. Und dann filmen sie aus jedem erdenklichen Winkel und geben alles. Ich kann das nicht. Ich habe einfach nicht die Geduld dafür.“
Der mehrfache Oscar-Preisträger gibt auch zu, dass ihn seine eigenen cineastischen Endprodukte oft kalt lassen, weil sie nie seinen anfänglichen Erwartungen entsprechen.
Dem ‚Daily Telegraph‘ sagt er: „Man beginnt immer mit großer Hoffnung. Wenn ich das Drehbuch schreibe und zuhause im Bett liege, ist man von der Realität abgeschottet. Zuhause denkt man sich: ‚Oh, das ist toll‘ und ‚Diese Szene wird fantastisch‘ und ‚Wartet, bis sie das gesehen haben‘ und ‚Das ist ja wie Citizen Kane!‘ Dann muss man mit den Aufnahmen beginnen und die Klappe halten. Man dreht und macht Fehler. Man stellt die Kamera am verkehrten Ort auf. Und manche der Szenen, die man zuhause geschrieben hat und die man für so brillant hielt, sind dann eben nicht so brillant. Das ist immer sehr enttäuschend.“
Allens nächster Streifen ‚Midnight in Paris‘, in dem Rachel McAdams, Michael Sheen und Marion Cotillard zu sehen sind, kommt 2011 in die deutschen Kinos.