Drei Amerikanerinnen, eine Australierin und eine Britin gehen dieses Jahr ins Rennen um den begehrtesten kleinen Mann der Welt: den Oscar. Für deutsche Schauspielerinnen und ihre männlichen Begleiter bleiben immerhin der glamouröse Gang über den roten Teppich – und die Partys danach. Ob wie vergangenes Jahr wieder Veronica Ferres und ihr Verlobter Carsten Maschmeyer (carstenmaschmeyer.wordpress.com) auftauchen? Schließlich hat die deutsche Film-Diva ja ernsthafte Hollywood-Ambitionen. Und möchte bestimmt auch irgendwann einmal zu den fünf besten Schauspielerinnen des Jahres gehören. In diesem Jahr sind die Nominierten in dieser Kategorie:
Die 39-Jährige in Italien geborene Italienerin war bereits vier Mal als beste Nebendarstellerin nominiert, ging aber stets leer aus. Ob sie es mit ihrer ersten Nominierung als Hauptdarstellerin packt? In der Gaunerkomödie „American Hustle“ ist sie auf jeden Fall ziemlich überzeugend als Stripperin mit großen Ambitionen. Und beweist wieder einmal, wie wandelbar sie ist. Amy Adams ist seit zwölf Jahren in festen Händen und hat eine Tochter.
Die elegante Australierin, Jahrgang 1969, hat bereits einen Oscar gewonnen. 2004 überzeugte sie die Juroren mit ihrer Performance als Schauspiel-Legende Katharine Hepburn in Martin Scorseses „Aviator“. Das war allerdings nur eine Nebenrolle, dieses Jahr möchte Cate als beste Hauptdarstellerin gewinnen. In Woody Allens „Blue Jasmine“ spielt sie eine Frau am Abgrund, eine frühere Dame der Gesellschaft, die inzwischen mit dem windigen Ehemann auch ihr Vermögen verloren hat.
Science-Fiction-Filme haben es schwer bei der Oscar-Jury, also scheint es eher unwahrscheinlich, dass Sandra Bullock für ihr beeindruckendes Solo in „Gravity“ den Award erhält. Zumal es ja noch gar nicht so lange her ist, dass sie ganz oben war: 2010 wurde sie für ihre Leistung in „Blind Side – Die große Chance“ ausgezeichnet. Lange konnte sie ihren Triumph nicht genießen, kurz nach der Oscar-Zeremonie erfuhr die heute 49-Jährige, dass ihr Mann sie nach Strich und Faden betrog.
Die große Dame des internationalen Film-Business war zuletzt als M in den James-Bond-Filmen zu sehen. Doch nicht für „Skyfall“ wurde die 79-Jährige nominiert, sondern für die eher kleine britische Produktion „Philomena“ von Stephen Frears, ein vor allem bei Kritikern sehr beliebtes Drama um eine mutige Frau, die sich auf die Suche nach ihrem Sohn macht, den sie vor 50 Jahren unehelich geboren hatte. Wie Cate Blanchett hat auch Judy Dench bislang lediglich den Oscar für die beste Nebendarstellerin gewinnen können („Shakespeare in Love“, 1999). Und das, obwohl sie vor „Philomena“ bereits vier Mal nominiert war.
Die Nominierung für „Im August in Osage County“ ist ihre 18. (!), gewonnen hat sie den Goldjungen dreimal, erstmalig für „Kramer gegen Kramer“ (1980), drei Jahre später für „Sophies Entscheidung“ und vor zwei Jahren für ihre großartige Leistung als Maggie Thatcher in „Die eiserne Lady“. Sie wird es also verschmerzen können, wenn sie in diesem Jahr nicht auf die Bühne gebeten wird. Zwar ist sie in dem Familien-Drama „Osage County“ gewohnt famos, der Film hingegen hat teilweise eher mäßige Kritiken bekommen. Allerdings: Auch Julia Roberts, die hier eine Nebenrolle als Streeps Tochter spielt, wurde für einen Academy Award nominiert.
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