Jetzt ist es offiziell: Michael Jackson starb aufgrund einer Medikamentenüberdosis. Der Bericht des Gerichtsmediziners erklärt, dass der King of Pop am 25. Juni an einem Herzversagen starb, das durch einen Cocktail verschiedener Medikamente hervorgerufen wurde – unter anderem das starke Anästhetikum Propofol, das ihm als Schlafmittel kurz vor seinem Tod verabreicht worden war.
Diese Erkenntnisse wurden gestern, 24. August, in einem Gericht in Houston enthüllt, als ein Durchsuchungsbefehl für Jacksons Leibarzt Dr. Conrad Murray von Ermittlern eingereicht wurde.
In dem Schreiben heißt es: „Der oberste Gerichtsmediziner von Los Angeles, Dr. Sathyavagiswaran, deutete an, dass er die vorläufigen toxikologischen Ergebnisse und sein vorläufiger Bericht zu Jacksons Todesursache besagt, dass es sich dabei um tödliche Mengen von Propofol (Diprivan) handelt.“
Diese Enthüllungen könnten zu einer strafrechtlichen Anklage gegen Murray führen. Er war auch bei Jackson, als er starb.
Die Jackson-Familie hat derweil ihre Zufriedenheit über diese langerwarteten Erkenntnisse ausgedrückt. Sie hoffen, dass nun „Gerechtigkeit walten kann“.
Ein Statement der Familie erklärt: „Die Jackson-Familie hat volles Vertrauen in den Rechtsgang und lobt die fortwährenden Bemühungen der Gerichtsmedizin des Los Angeles County, des Bezirksanwalts von Los Angeles und des Los Angeles Police Department. Die Familie freut sich auf den Tag, an dem Gerechtigkeit walten kann.“
Die eidesstattliche Erklärung, die veröffentlicht wurde, gibt außerdem Murrays Version der Geschehnisse preis, die zum Tod der Pop-Legende führten. Der Arzt behauptet, dass Jackson seit sechs Wochen an Schlaflosigkeit gelitten hatte, bevor er starb. Deshalb verabreichte er ihm jeden Abend intravenös 50 Milligramm Propofol. Den Ermittlern sagte Murray, dass er versucht hatte, den Sänger von dem starken Medikament loszubekommen, weil er befürchtete, dass dieser abhängig werden würde. Kurz vor dem fatalen Herzstillstand soll er ihm statt Propofol die beiden Beruhigungsmittel Lorazepam und Midazolam gegeben haben, die ihm helfen sollten, einzuschlafen. Um 10:40 Uhr morgens an Jacksons Todestag war Murray eigenen Angaben zufolge so erschöpft, dass er nachgab und dem Star schließlich doch Propofol gab, woraufhin dieser endlich einschlief. Nach zehn Minuten der „ständigen Beobachtung“ Jacksons verließ Murray den Raum für circa zwei Minuten, um zur Toilette zu gehen. Als er zurückkehrte, atmete Jackson nicht mehr und der Arzt begann seine Wiederbelebungsversuche. Über eine Stunde später um 12:21 Uhr trief ein Sicherheitsmann einen Krankenwagen.
Murray beharrt weiterhin, dass er nicht der einzige Arzt gewesen sei, der Jackson Propofol verabreicht hatte. Der Sänger soll ihm die Namen der anderen Ärzte, die ihn behandelten und die Medikamente, die sie ihm verschrieben, verschwiegen haben.
Neben Murray wird außerdem gegen Dr. Arnold Klein, Dr. Allan Metzger und Dr. David Adams ermittelt, da sie alle mit dem verstorbenen Musiker in Verbindung gebracht wurden.
In der Zwischenzeit veröffentlichte Murrays Anwalt Edward Chernoff ein Statement, um zu klären, was sein Mandant gegenüber der Polizei gesagt habe und was nicht.
Dort heißt es: „Vieles von dem, was in der eidesstattlichen Erklärung steht, entspricht den Tatsachen. Leider ist vieles davon auch nur theoretisch. Am unerhörtesten ist, dass die Zeitleiste, die von den Behörden berichtet wird, nicht wie angedeutet durch Anhörungen mit Dr. Murray erstellt wurde. Dr. Murray hat den Ermittlern nie mitgeteilt, dass er Michael Jackson um 11:00 Uhr morgens ohne Atmung vorfand. Er hat außerdem nie gesagt, dass er zehn Minuten einfach nur gewartet hat, bevor er mehrere Anrufe tätigte. Tatsächlich hat Dr. Murray nie behauptet, Michael Jacksons Zimmer verlassen zu haben, um einige Anrufe zu machen.“
Chernoff dementiert jedoch nicht, dass Murray Jackson Valium, Lorazepam, Midazolam und Propofol am Morgen vor dessen Tod verabreicht hat.