Bruder von Chiles Präsident wegen Autounfall verurteilt





Chiles Staatschef Sebastián Piñera ist schon dem Gemeinwohl verpflichtet, nun leistet auch sein Bruder Miguel Arbeit für die Gesellschaft – allerdings unfreiwillig: Der 56-jährige Präsidentenbruder wurde von einem Gericht wegen eines Autounfalls zu 50 Stunden gemeinnütziger Arbeit und einer Geldstrafe von umgerechnet mehr als 8000 Euro verurteilt. Zudem muss er für ein Jahr seinen Führerschein abgeben. Die Arbeit muss der Sänger und Geschäftsmann in den Gebieten ableisten, die am schwersten von dem heftigen Erdbeben im Februar betroffen waren.

Während sich sein Bruder noch für das Präsidentenamt bewarb, war Miguel Piñera im vergangenen Oktober mit seinem Hummer-Jeep betrunken in den Kleinwagen einer 24-Jährigen gekracht. Piñera beteuerte, nüchtern gewesen zu sein und sich nach dem Unfall verantwortungsvoll verhalten zu haben. Das sahen die Ermittler jedoch anders: Sie werfen dem Bruder des vier Jahre älteren konservativen Staatschefs vor, nach dem Unfall Fahrerflucht begangenen zu haben, anstatt der Fahrerin des Kleinwagens zu helfen. Zudem soll er sich erst 13 Stunden nach dem Unfall einem Alkoholtest gestellt haben.