Die sogenannte Flüchtlingskrise ist in aller Munde. In der ganzen Debatte um Obergrenzen und Familiennachzug wird oft vergessen, dass es um schutzbedürftige Menschen geht. Menschen, die ihre Heimatländer wegen Krieg, Naturkatastrophen oder Verfolgung verlassen haben. Heute gibt es weltweit insgesamt 65 Millionen Flüchtlinge, rund 1,6 Millionen davon in Deutschland.
Trotz aller Schwierigkeiten, die Flüchtlinge bewältigen müssen, haben sie bereits großartige Beiträge zur Gesellschaft geleistet. So brachte die „New York-Times“ eine Top 25 der Bücher heraus, die Flüchtlinge verfasst haben. Doch auch in der Promi-Welt sind Menschen vertreten, die einst Flüchtlinge waren.
Die Schauspielerin Mila Kunis kam 1991 mit einem Flüchtlingsvisum in die USA: „Nach dem Holocaust, war es in Russland nicht erlaubt, religiös zu sein“, sagt sie zu den Motiven. Ihre Eltern hätten sie trotzdem in der Tradition des Judentums erzogen. „Damit ich weiß, wer ich im Inneren bin“, sagt Kunis.
Enissa Amani ist derzeit eine gefeierte Kabarettistin in Deutschland. Durch ihre Teilnahme bei „Let’s Dance“ wurde sie bekannt. Als junges Mädchen lebte sie mit ihrer Familie in einem Flüchtlingsheim. Ihre Eltern wurden im Iran politisch verfolgt und flüchteten deshalb mit ihren Kindern nach Deutschland.
Die Familie von Rapper K’Naan (Wavin‘ Flag) flüchtete aus dem Krieg in Somalia. Damals war der Rapper 13 Jahre alt. Erst lebten sie ein Jahr lang in New York, bevor sie zusammen nach Toronto (Kanada) gingen, wo sich K’Naans Vater bereits niedergelassen hatte. Heute engagiert K‘Naan sich neben seinem Musikerberuf für die Politik und bezeichnet sich selbst als Aktivist gegen den Krieg in Somalia. Außerdem unterstützte er bereits viele Programme der Flüchtlingshilfe.
Die Familie von Gloria Estefan floh nach der kubanischen Revolution von der Karibik-Insel nach Florida, wo ihr Vater sich der US-amerikanischen Armee anschloss. Die Sängerin bekam die US-Staatsbürgerschaft im Jahre 1974 und blickt mittlerweile auf vier Jahrzehnte Musikkarriere zurück.
Das Pop-Sternchen Rita Ora lebt mittlerweile in Großbritannien, kommt aber eigentlich aus Albanien. Kurz nach ihrer Geburt im Jahre 1990 flüchteten ihre Eltern mit ihr nach London. Anfangs lebte sie dort mit der gesamten Familie auf engstem Raum zusammen.
Sie hat ihre Fluchterfahrung in dem Buch „Wüstenblume“ verarbeitet. Darin erzählt sie von ihrer Beschneidung und von ihrer Flucht durch die somalische Wüste, als sie im Alter von 13 Jahren zwangsverheiratet werden sollte. Zunächst kam sie von Mogadischu nach London und lebt heute als Supermodel in Österreich. Auch Dirie engagiert sich mittlerweile sozial und unterstützt Opfer von Beschneidungen sowie Kampagnen zur Aufklärung über das Thema.