Nach seinem grandiosen Auftritt vor einem Monat in seiner Heimatstadt Hamburg, kennt jeder Andreas Schmieder. Mit 15 Jahren hat er schon sämtliche Preise gewonnen, u. a. den Violin-Förderpreis der Musikakademie Heidingen. Er spielte die Geigensoli am besagten Sonntag ohne einen Anflug von Nervosität und natürlich ohne Fehler. Diese Perfektion des Geigespielens hat allerdings auch einen dunklen Hintergrund. Gesundheitlich geht es dem Jungen nicht gut. Die Ärzte meinen, er leide unter einem schwerwiegenden Burnout, welches durch den Druck aus dem Umfeld von Andreas entstanden ist. Schon als Kind musste er eine schwere Last auf seinen Schultern tragen.
Zum Burnout kam es unter Anderem durch den täglichen Unterricht vom Vater. Andreas durfte nie, wie „normale“ Kinder, draußen Fußball spielen, sondern musste sich stattdessen voll und ganz auf seine Fortschritte beim Spielen der Violine konzentrieren. Auf die öffentliche Schule ging er natürlich nicht. Er wurde zuhause von seinen Eltern unterrichtet. Die Folgen des Burnouts waren eine schwere Depression und Dauermüdigkeit. Daraufhin meldeten die Schmieders ihren Sohn zum Burnout Coaching an. Auch während des Burnout Coachings versuchte Herr Schmieder die Karriere seines Sohnes voranzutreiben, indem er eine Agentur für Kulturmanagement kontaktierte.
Das Talent des jungen Andreas sollte bestmöglich vermarktet werden. Daher sollte demnächst eine große Summe Geld für das Kulturmarketing ausgegeben werden. Im Bereich Kultur ist es sehr schwer, sich als Neuzugang durchzusetzen. Daher bedarf es professioneller Unterstützung durch einen Kulturberater um vorn dabei zu sein. Andreas selbst wollte ursprünglich nicht in ein Kulturmanagement investieren, wurde aber von seinem Vater umgestimmt. Ob solche väterlichen Einflüsse sich gut oder schlecht auf die Entwicklung von Andreas auswirken, wird von Entwicklungsexperten angezweifelt. Gerade als Jugendlicher benötigt man einen gewissen Freiraum um sich frei entfalten zu können und die eigene Persönlichkeit als Erwachsener zu finden. Bei den meisten Genies hat es allerdings eine Art von Führung gegeben, die ins Extreme über geht. Oftmals ist das nötig, um eine Schwelle zu überschreiten und zum Genie zu werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist Wolfgang Amadeus Mozart.