Wyclef Jean lässt Sean Penn hochgehen


Wyclef Jean hat Schauspieler Sean Penn als „Koks-Schnüffler“ bezeichnet, weil dieser seine Bewerbung um das haitianische Präsidentenamt kritisierte.

Der ‚Yele Haiti‘-Sänger beschuldigte den Schauspieler, er habe nicht mitbekommen, wie viel er für die Bewohner des von Erdbeben verheerte Landes getan habe, weil er zu beschäftigt damit war, Drogen zu sich zu nehmen.

Er erklärt: „Ich bekam eine Nachricht von Sean Penn – vielleicht hat er meine Arbeit in Haiti einfach nicht gesehen, weil er so damit beschäftigt war, Koks zu schnüffeln.“

Penn widersprach sofort Jeans Ausbruch und nannte ihn „höchst unverantwortlich und falsch“.

Mara Buxbaum, eine Sprecherin des Schauspielers erklärte in einer Stellungnahme: „Mr Jean ist sich offensichtlich nicht dessen bewusst, welche körperlichen Belastungen die freiwilligen Helfer in Haiti ausgesetzt sind. Der Gedanke, die Hilfskräfte würden absichtlich ihr Immunsystem durch gesetzeswidrige Drogen schwächen, ist einfach nur aberwitzig. Vielmehr hat die J/P Haitian Relief Organization (JPHRO) eine Police, die die Einnahme illegaler Drogen jeglicher Art strengstens untersagt. Als Leiter dieser Organisation hat Sean Penn diese Police nicht nur ins Leben gerufen, sondern sich auch an sie gebunden. Dass Mr. Jean solch falschen Anschuldigungen erhebt, ist rücksichtslos und macht uns traurig, aber es kommt nicht überraschend.“

Obwohl beide Stars sich stark für Aufbauhilfe in Haiti eingesetzt hatten, seit im Januar die Hauptstadt Port-au-Prince von einem Erdbeben, dem circa 230000 Menschen zum Opfer fielen, heimgesucht worden war, brach ein bitteres Wortgefecht zwischen den beiden Stars aus, nachdem Jean im August bekannt gegeben hatte, sich als Präsidentschaftskandidat für das Land aufstellen zu lassen.

Penn erklärte daraufhin, Jean ginge es in seiner Kampagne nur darum „in der Weltgeschichte herumzufliegen und mit Leuten zu reden“. Später fügte er hinzu: „Als berühmter Botschafter ist er praktisch stumm geblieben.“ In einer Zeitungskolumne hatte er außerdem geschrieben: „Keiner von uns fühlt den Ärger, oder will ihn ausdrücken, vielmehr macht es uns traurig, dass man nichts als Stille von ihm hört, wo er doch Amerikas am meisten bewunderter kultureller Link zu Haiti ist.“

Nur wenige Wochen, nachdem der Sänger sein Vorhaben, sich als Präsidentschaftsanwärter aufstellen zu lassen, bekannt gemacht hatte, hatten Haitis Wahlämter bereits erklärt, es sei unzulässig, dass sich Jean aufstellen ließe. Einen Grund für diese Disqualifikation war nicht angegeben worden, aber es wird davon ausgegangen, dass es daran liegt, dass der Sänger in den letzten fünf Jahren nicht auf Haiti gelebt hatte und somit eine der Voraussetzungen für eine Kandidatur nicht erfüllen konnte.