Le Carré: London für Morde im Kalten Krieg verantwortlich





Großbritannien hat nach Angaben des britischen Agententhriller-Autors John le Carré im Kalten Krieg zahlreiche Morde verübt. „Natürlich haben wir jede Menge schlechte Dinge getan“, sagte der 79-Jährige, der in den fünfziger und sechziger Jahren für den britischen Inlands- und Auslandsgeheimdienst arbeitete, dem „Sunday Telegraph“. Es habe „eine Menge direkte Aktionen“ gegeben, „Mordanschläge auf Armeslänge“. Er sei daran aber nie selbst beteiligt gewesen. Trotz solcher Aktionen sei der Prozess der „demokratischen Konsultation“ dabei im Westen „relativ intakt“ gewesen – anders als im Ostblock.

Der Schriftsteller, der mit bürgerlichem Namen David John Moore Cornwell heißt, war in den sechziger Jahren unter anderem in der Bundesrepublik Deutschland für den britischen Auslandsgeheimdienst tätig. Romane wie „Der Spion, der aus der Kälte kam“, „Die Libelle“ und „Der Schneider von Panama“ machten Le Carré weltbekannt. Seine Werke wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt.