Priester betet im Streit um Roma für Sarkozy-Herzinfarkt





Im Streit um die Massenabschiebung von Roma in Frankreich greift ein katholischer Priester zu ungewöhnlichen Maßnahmen. Pater Arthur, der sich in der nordfranzösischen Stadt Lille für die Roma-Minderheit engagiert, sagte, er bete für einen Herzinfarkt von Staatspräsident Nicolas Sarkozy. „Ich weiß sonst auch nicht mehr, was ich machen soll“, sagte der Geistliche. Die französische Regierung führe einen „Krieg“ gegen die Roma. Aus Protest habe er den nationalen Verdienstorden, der ihm vor vier Jahren verliehen worden sei, an Innenminister Brice Hortefeux zurückgeschickt.

Sarkozy hatte im Juli nach Ausschreitungen von Roma gegen die Polizei in der Bretagne gesagt, das Verhalten mancher Angehöriger der Minderheit sei „problematisch“. Deshalb werde er wilde Lager auflösen und die Betroffenen nach Rumänien und Bulgarien abschieben lassen. Am Donnerstag nahm Frankreich die erste Gruppenabschiebung seit der Ankündigung Sarkozys vor, 86 Menschen wurden nach französischen Angaben von Lyon und Paris aus nach Rumänien geflogen. Am Freitag schickte Frankreich mehr als hundert weitere Roma zurück in ihre Heimat.