Bayern trauert um Grünen-Politiker Sepp Daxenberger





Mit Bestürzung haben Politiker aller bayerischen Landtags-Parteien und der Bundes-Grünen auf den Tod des bayerischen Grünen-Spitzenpolitikers Sepp Daxenberger reagiert. Der 48-Jährige starb heute an den Folgen einer langjährigen Krebserkrankung. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) würdigte Daxenberger als „Persönlichkeit, wie sie typischer für unser Land nicht sein könnte“. Erst am Sonntag war Daxenbergers ebenfalls an Krebs erkrankte Frau Gertraud gestorben; das Paar hinterlässt drei Söhne im Alter zwischen zwölf und zwanzig Jahren.

Daxenberger galt als einer der profiliertesten Landespolitiker der Grünen, als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl 2008 verhalf er seiner Partei mit 9,4 Prozent zu ihrem bisher besten Ergebnis im Freistaat.

Wegen seiner angegriffenen Gesundheit musste Daxenberger sich im Juni vom Fraktionsvorsitz im bayerischen Landtag zurückziehen. Bundesweit bekannt geworden war der Biobauer, als er 1996 in seinem Heimatort Waging am See gegen die CSU zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister der Grünen in Bayern gewählt wurde.

Seehofer erklärte zum Tod Daxenbergers, Bayern habe einen Politiker aus innerster Überzeugung und tiefster Leidenschaft verloren. „Sepp Daxenberger war eine Persönlichkeit, wie sie typischer für unser Land nicht sein könnte. Selbstbewusst, kantig, willensstark und dabei erfüllt von einer tiefen Liebe zu seiner oberbayerischen Heimat.“ Er habe den Menschen Daxenberger sehr gemocht und den Politiker außerordentlich geschätzt.

Die Grünen-Bundesvorsitzenden Claudia Roth und Cem Özdemir erklärten: „Mit Sepp Daxenberger verlieren nicht nur die Grünen einen herausragenden Mitstreiter und außergewöhnlich beliebten und anerkannten Politiker.“ Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Renate Künast und Jürgen Trittin, hoben Daxenbergers großen Anteil am Erfolg der Grünen in Bayern hervor: „Mit seiner menschlichen, motivierenden und zupackenden Art ist Sepp gelungen, was vielen unmöglich schien: Die Grünen zu einer anerkannten, erfolgreichen politischen Kraft in Bayern zu machen.“

SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher würdigte Daxenberger als einen der profiliertesten bayerischen Grünen: „Als erster grüner Bürgermeister in Bayern hat er Geschichte geschrieben.“ Die bayerische FDP-Vorsitzende Sabine Leutheusser-Schnarrenberger erklärte, Bayern habe einen Politiker verloren, „dessen Markenzeichen Glaubwürdigkeit und Authentizität waren“. Der Fraktionschef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, erklärte, Daxenberger „hat Bayern im positiven Sinne bewegt.“