Simbabwes Staatschef Mugabe auf Shopping-Tour in Hongkong





Simbabwes umstrittener Präsident Robert Mugabe hat sich am Wochenende eine ausgiebige Einkaufstour in Hongkong gegönnt. Eine Sondereinheit der Polizei zum Schutz prominenter Besucher begleitete den 86-Jährigen am Samstag beim Kauf luxuriöser Anzüge und Schuhe, wie lokale Medien berichteten.

Einem Bericht der „Sunday Morning Post“ zufolge studiert Mugabes Tochter Bona an der Universität von Hongkong Rechnungswesen, der Präsident selbst hat demnach ein Haus in der Region. Am Mittwoch hatte Mugabe die Weltausstellung in Shanghai besucht und China für die Hilfe bei der Entwicklung seines Landes gedankt.

Das im Süden Afrikas gelegene Simbabwe wurde 1980 von Großbritannien unabhängig und galt lange wegen seiner politischen und wirtschaftlichen Stabilität als Vorzeigestaat. In den vergangenen Jahren wuchs jedoch wegen Mugabes autoritären Führungsstils und der Verletzung der Menschenrechte der Druck des Auslands auf den Staatschef. Vor allem die Enteignung tausender weißer Farmer sorgte für Empörung, unter anderem wegen dieser umstrittenen Landreform herrscht in Simbabwe Nahrungsmittelknappheit. Westliche Staaten haben ein Einreiseverbot gegen Mugabe verhängt und seinen Besitz im Ausland eingefroren; China beteiligt sich allerdings nicht an den Sanktionen.

Vergangenes Jahr hatte eine Einkaufstour von Mugabes Ehefrau Grace in Hongkong für einen Skandal gesorgt. Sie soll einen britischen Fotografen angegriffen haben, der sie fotografieren wollte. Sie wurde jedoch nicht strafrechtlich belangt. Die Justizbehörden von Hongkong argumentierten, als Frau eines Staatschefs genieße sie diplomatische Immunität. Die Entscheidung löste einen Sturm der Entrüstung aus.