John Travoltas Erpresser drohten damit, ihn öffentlich für den plötzlichen Tod seines Sohnes verantwortlich zu machen. Das kam gestern, 30. September, bei der Gerichtsverhandlung in Nassau zutage, wo sich der Sanitäter Tarino Lightbourne und sein Anwalt Pleasant Bridgewater wegen versuchter Erpressung verantworten müssen.
Im Januar dieses Jahres wurde Lightbourne zu Travoltas Urlaubsresidenz auf den Bahamas gerufen, wo dessen 16-jähriger Sohn Jett einen Anfall erlitten hatte. Als Travolta die Rettungssanitäter bat, seinen Sohn für die medizinische Behandlung in die USA zu transportieren, statt in ein örtliches Krankenhaus, drehte Lightbourne ihm einen Strick aus der Anfrage und erpresste ihn um rund 20 Millionen Euro.
Während des Gerichtsprozesses ließ Travolta nun verlauten, Lightbourne drohte „anzudeuten, dass der Tod meines Sohnes Vorsatz und ich auf gewisse Weise schuldig war“.
Sowohl Lightbourne als auch sein Anwalt Bridgewater stehen nun für den Versuch, den Schauspieler durch Androhungen zu erpressen, vor Gericht. Beide Angeklagten dementieren die Anschuldigungen jedoch.
In einer vorigen Sitzung erläuterte Travolta die Geschehnisse des 2. Januars, an dem sein Sohn auf tragische Weise ums Leben kam. „Ich wurde von dem Kindermädchen meines Sohnes geweckt, das an die Tür hämmerte und meinte, dass Jett bewusstlos sei. Ich rannte mit meiner Frau nach unten, um meinem Sohn zu helfen. Ich sah ihn auf dem Badezimmerboden liegen. Jeff Kathrein, sein anderer Aufseher, und eine Angestellte versuchten es mit Herz-Lungen-Reanimation. Ich übernahm für die Frau. Jeff machte Herzmassage und ich Mund-zu-Mund-Beatmung. Ich fragte, ob ein Krankenwagen gerufen wurde und man sagte mir ‚Ja‘.“
Weiterhin sagte der ‚Pulp Fiction‘-Darsteller aus, dass ein Defibrillator angewendet wurde, bis der Krankenwagen 40 Minuten später ankam.
Travolta rekapitulierte weiter: „Ich sprach mit dem Krankenwagenfahrer und fragte ihn, ob er uns zum Flughafen bringen könnte.“
Ein anwesender Sanitäter soll ihm anschließend ein Formular zur Verweigerung ärztlicher Behandlung vorgelegt haben, das er mit einem Polizeibeamten als Zeuge unterschrieb.
Als der Richter Travolta fragte, ob er sich das Dokument durchgelesen hatte, bevor er unterschrieb, verneinte der Schauspieler und gab folgende Begründung: „Zeit war kostbar.“
Travolta bestätigte dem Gericht, darauf bestanden zu haben, dass sein Sohn in ein US-amerikanisches Krankenhaus transportiert würde. Warum Jett letztendlich doch zum örtlichen Rand Memorial Hospital gebracht wurde, wo ihn die Ärzte schließlich für tot erklärten, ist indes nicht bekannt.