Hollywood-Star John Travolta soll seinem sterbenden Sohn Jett angeblich medizinische Versorgung verweigert haben. Das kam gestern, 22. September, in einer Gerichtsverhandlung ans Licht.
Travolta soll um rund 20 Millionen Euro erpresst worden sein, nachdem er Berichten zufolge im Januar dieses Jahres angegeben hatte, seinen 16-jährigen Sohn, der während eines Familienaufenthalts auf den Bahamas einen Anfall erlitt, nicht in ein örtliches Krankenhaus bringen lassen zu wollen. Stattdessen soll der Schauspieler verlangt haben, dass Jett zur Behandlung in die USA transportiert werde. Die Sanitäter vor Ort sollen daraufhin einen anwesenden Polizisten gebeten haben, die Ausstellung eines Formulars zur Verweigerung medizinischer Behandlung zu bezeugen.
Aus dem Gerichtsverfahren in Nassau, der Hauptstadt der Bahamas, ging hervor, dass der Rettungssanitäter Tarino Lightbourne dem Schauspieler gedroht habe, seine Entscheidung öffentlich zu machen, sollte er ihm nicht die angegebene Geldsumme auszahlen.
Travoltas Anfrage, Jett zum Flughafen statt zum Krankenhaus zu bringen, erstaunte Polizeikommissar Andrew Wells, und obwohl er zunächst sein OK gab, wurde der Sohn des bekennenden Scientologen schließlich doch zum örtlichen Rand Memorial Hospital gebracht. Bei der Ankunft wurde Jett jedoch bereits für tot erklärt.
Zu den Ereignissen des 2. Januars 2009, die auf den tödlichen Anfall von Jett Travolta folgten, erklärte Wells: „Mr. Lightbourne sagte mir, dass Mr. Travolta darauf bestand, dass sein Sohn zum Flughafen anstatt zum Rand Memorial Krankenhaus gebracht würde. Dann bat er mich, ein Formular zur Verweigerung ärztlicher Hilfe zu bezeugen, das er mir vorzeigte. Ich unterschrieb das Dokument.“
Lightbourne und sein Anwalt Pleasent Bridgewater werden beide des Erpressungsversuchs bezichtigt, was sie jedoch abstreiten. Travolta wird als einer von 14 Zeugen eine Aussage vor Gericht machen müssen.