Sie kennt es aus eigener Erfahrung: Mary J Blige kann den Schmerz und die Sorgen anderer gut nachempfinden.
Die Sängerin, die erst vor kurzem über ihre unglückliche Kindheit und ihren Kampf gegen Drogen und Alkohol sprach, glaubt fest daran, dass ihr harten Kindheitstage sie umso entschlossener gemacht haben, Erfolg zu haben, um anderen zu helfen.
„Ich habe nachts wachgelegen“, erinnert sie sich, „und Frauen zugehört, die um ihr Leben geschrien haben, weil sie von Männern verprügelt wurden. Selbst als Kind habe ich mir geschworen, alles in meiner Macht stehende zu tun, um Frauen zu helfen und sie stark zu machen. Ich kann den Schmerz anderer gut nachempfinden.“
Blige engagiert sich in ihren Songs vor allem für das eigene Geschlecht und hat schon mancher Leidensgenossin mit ihrer Musik helfen können. „Ich habe von Frauen gehört, die Alkoholikerinnen waren und meinetwegen aufgehört haben zu trinken“, erzählt sie nicht ohne Stolz. „Ich höre, dass Frauen sich aus gewalttätigen Ehen befreien, weil sie durch mich und meine Songs kapiert haben, dass sie sich in einer solchen Situation scheiden lassen sollten. Ich bewirke etwas.“
Die 38-Jährige gesteht, dass sie ihr Leben erst auf die Reihe kriegte, nachdem sie begriffen hatte, dass ausschließlich sie selbst verantwortlich für ihr eigenes Glück ist. Der US-amerikanischen Tageszeitung ‚Chicago Sun-Times‘ verriet sie: „Lasst es mich ganz direkt und geradeaus sagen: Es sind harte Zeiten. Wenn man ganz unten ist und sich selbst bemitleidet, wird man da nicht herauskommen, solange man in Selbstmitleid badet. Man muss sich selbst wieder auf die Beine helfen. Ich habe gelernt und möchte das gerne weitergeben, dass einem niemand dabei helfen wird, sich wohl zu fühlen oder als schön zu empfinden. Das muss man selber tun.“